Bio-Dinkelkissen für Mensch & Tier

Einleitung

Seit Herbst 2016 nähe ich aus Leidenschaft Dinkel-Kissen für Menschen und Tiere.

 

Ich schaute mir damals ein "geschenktes Kissen" mal ganz genau an und stellte schnell fest, das ich solch ein Körner-Kissen mit meinen einfachen Grund-Nähkenntnissen auch selbst herstellen kann.

Zumal ich dann alles so herstellen kann, wie es mir gefällt (Größe, Form, Kammer-Aufteilung, Bezugsstoff, bzw. passender Wunschbezug für das Kissen).

 

Eine Anleitung zum Selbermachen findest du ganz unten auf dieser Seite! :-)

 

Ich habe mich gründlich über die verschiedenen Arten von Füllstoffen erkundigt und mich dann für Dinkel-Korn entschieden. Dinkel hat für mich die meisten Vorteile gegenüber anderen Füllstoffen.

2015 habe ich übrigens schon mal ein Kirschkernkissen für meine damaligen Meerschweinchen (ganzjährige artgerechte Außenhaltung) genäht, womit sie auch sehr zufrieden waren, aber mir persönlich waren die Kirschkerne immer zu hart und unangenehm, auch andere Füllstoffe konnten mich nicht überzeugen.

 

Bio-Dinkel ist (nach meinen Recherchen und Erprobungen)

der optimale Füllstoff für meine Wärmekissen.

Verwendungsart und Zweck

- Als Wärmekissen (z. Bsp. bei Menstruationsbeschwerden, Linderung von Bauchschmerzen bei Kindern und Erwachsenen, Linderung von Rücken- und Nackenschmerzen, bei Muskel-Verspannungen aller Art, schnelle Hilfe bei Schmerzen im Nierenbereich (etc.), zur Entspannung oder einfach nur zum Aufwärmen im Winter und für ein wohliges Gefühl.

 

- Als Kälte- und Kühlkissen (z. Bsp. Linderung bei Sportverletzungen, zur Kühlung an heißen Tagen, usw.)

 

Auch für Tiere?

 

Das Wärmekissen kann man erfolgreich und absolut unbedenklich einsetzen bei Tieren:

 

- Nach einer Operation, wenn Dein Tier warmgehalten werden muss (Wärme-Therapie)

- Wenn Dein Tier im Winter schnell friert und es Wärme mag

(Tiere liegen oft in Heizungsnähe, um sich aufzuwärmen)

- Zur allgemeinen Entspannung / Steigerung des Wohlbefindens

- In Kombination mit anderen alternativen Heilmethoden

- Als Unterstützung bei Physiotherapie (trägt zur Muskelentspannung bei, etc.)

- U. v. m.

 

Achtung!

 

Beobachte dein Tier und wenn du merkst, dass es das Wärmekissen nicht verträgt oder mag, dann nehme es ihm bitte umgehend wieder weg - zwinge deinem Tier niemals etwas auf, es soll schließlich angenehm für dein Tier sein und dein Tier darf auch keine Angst vor dem Kissen haben!

Sollte dein Liebling Angst vor dem Kissen haben, kannst du versuchen, ihm mithilfe von Clicker-training (etc.) die Angst zu nehmen. Meiner Erfahrung nach klappt das sehr gut, aber auch hier muss man Geduld aufbringen und langsam, bzw. schrittweise vorgehen!

 

Lasse dein Tier nie unbeaufsichtigt mit dem Kissen und achte auf eine für das Tier angenehme Temperatur (es darf auf keinen Fall zu heiß sein, in diesem Fall lass das Kissen etwas abkühlen und warte noch ein paar Minuten mit dem Einsatz des Kissens!).

 

Vor- und Nachteile

Vorteile:

- Natürliches Heilmittel ohne Nebenwirkungen!

- Kein Auslaufen möglich, wie bei einer Wärmflasche

- Durch die vielen kleinen Dinkel-Körner schmiegt sich das Kissen wunderbar an

- Speichert die Wärme für sehr lange Zeit

- Angenehme "feuchte" Wärme, die besonders leicht Verspannungen löst

- Einfach und schnell in der Handhabung (siehe Bedienungsanleitung unten!)

 

Nachteile:

- Bei unsachgemäßem Gebrauch des Wärmekissens besteht eine Verbrennungsgefahr!

Deshalb sollte man die Temperatur immer vor der Benutzung überprüfen und bei Bedarf lieber etwas abkühlen lassen!

 

Kleiner Ratschlag von mir: Damit das Kissen nicht austrocknet und man lange Freude daran hat, stellt man einfach ein kleines mikrowellenfestes Gefäß mit dem Kissen zusammen zum Aufwärmen in die Mikrowelle (oder in den Backofen)!

Bedienungsanleitung

Zur Benutzung als Wärmekissen einfach in die Mikrowelle legen bei max. 400-600 Watt

und bitte nur maximal 1-2 Minuten oder in den Backofen legen bei 150 Grad Celsius für ca. 10 Minuten.

 

Warnhinweise:

Die Erhitzung in der Mikrowelle sollte unter Aufsicht erfolgen und immer in Verbindung mit einem sauberen Mikrowellendrehteller stattfinden. Achte auch darauf, dass der Mikrowellenteller sich frei drehen kann! Bei Überhitzung des Kissens oder bei Austrocknung besteht Brandgefahr!

Das Körner-Kissen ist kein Kinder- oder Hundespielzeug!

 

Zur Benutzung als Kält- oder Kühlkissen für ein paar Stunden ins Gefrierfach oder in den Kühlschrank legen.

 

Überprüfe vor jeder Benutzung des Kissens, ob die Nähte noch ordentlich verschlossen sind!

 

Bilder-Galerie

Oben ist eine kleine Auswahl meiner bereits fertig genähten Dinkel-Kissen zu sehen.

 

Viele von ihnen habe ich Weihnachten, zu Geburtstagen, an Ostern (etc.)

an Familie, Freunde & Bekannte verschenkt oder für den Eigengebrauch angefertigt.

Tierkissen

Dieses Kissen habe ich für meine kleine Hündin "Püppi" gemacht.

 

Ich lege es ihr mit ins Schlafkörbchen, wenn ich sehe, dass ihr kalt ist oder gebe es ihr auch zwischendurch tagsüber, wenn sie friert.

 

Sie liebt ihr Wärmekissen und ich freue mich, dass ich somit zu ihrem Wohlbefinden beitragen kann.

 

Übrigens ist meine Katze "Sissi" auch ganz begeistert von den wunderbaren Wärmekissen!

 

 

 

 

Püppi mit ihrem alten Wärmekissen (ohne Bezug). Man sieht, dass sie sich rundum wohl fühlt und sich schön entspannt!

Zudem tut das Wärmekissen ihrem Rücken sehr gut, da Püppi schon einen Bandscheiben-vorfall hatte und oft unter Rückenschmerzen leidet.

 

Hier ist noch ein weiteres Hunde-Wärme-Kissen zu sehen.

 

Meine Tierkissen haben andere Maße im Gegensatz zu den Menschenkissen.

Sie sind quadratisch und kleiner, haben 4 Kammern und weniger Gewicht (Füllstoff).

 

Meine (kleinen) Hunde sollen ja nicht erschlagen werden! ;-)


Herstellung: Füllkissen mit 4 Kammern

Das brauchst du:

 

- Fester und dichter (Baumwoll)stoff

- Nähmaschine und Nähgarn

- Schneider-Schere groß und evtl. klein

- Clips oder Stecknadeln zum Stoff fixieren

- Malerkreide / Kreidestift und ein Lineal

- Haushaltswaage & Meßbecher

- Evtl. Schöpfkelle oder einen großen Löffel

- Füllstoff (hier Bio-Dinkel) in gewünschter Menge

 

Schritt 1: Stoff für das Füllkissen zuschneiden (ich lege den Stoff dazu doppelt) in deinem Wunschmaß.

Nahtzugabe berechnen!!!

Offene Seiten mit Stecknadeln oder Clips fixieren, sodass beide Stoffteile genau aufeinanderliegen!

Du hast nun 4 offene Seiten, 3 davon nähe ich mit der Maschine zu, ein langes Stück lasse ich offen!

Den Stoff drehe ich nun komplett um und bügele die Nähte glatt.

Dann zeichne ich mit einem Lineal und einem Kreidestift (Nähzubehör) die Aufteilung der 4 Kammern gleichmäßig und parralel auf den Stoff (Länge messen und durch 4 teilen).

Auf dem Bild zeige ich, wie ich gerade die vorgezeichneten Kammer-Markierstriche mittels einer einfachen Steppnaht (nach)nähe.

 

Schritt 2:

 

Nun wiegst du den Füllstoff mithilfe einer Haushalts- bzw. Küchenwaage ab. Pro Kammer nehme ich 200 Gramm. Demzufolge wiegt ein fertiges Kissen stolze 800 Gramm.

 

Wichtig ist, dass in jede Kammer möglichst gleich viel Füllstoff kommt, deshalb ist abwiegen für mich unumgänglich, da ich sehr präzise arbeite! ;-)

 

Natürlich kannst du dein Füll-Kissen in vielen Variationen nähen (rund, oval, in Herzform, etc.) rechne dir nur vorher aus, wieviel Füllstoff du brauchst und überlege, wie viele Kammern du haben möchtest und wie die Aufteilung der Kammern am besten ist.

Schritt 3: Ich fülle in die erste Kammer den vorher abgewogenen Dinkel und nähe danach direkt die erste Kammer zu. Je größer (höher) deine Kammern sind, desto weniger problematisch ist das Nähen. Schiebe vor dem Nähen alle Dinkel-Körner (etc.) zum geschlossenen (bereits vernähtem) Ende der Kammer, damit dir dein Füllstoff beim Nähen nicht im Weg ist!

Du nähst die Kammern einfach zu bis zur nächsten Kammergrenze.

Dann das ganze mit der 2. Kammer, mit der 3. Kammer und schließlich mit der 4. Kammer wiederholen.

Schritt 4:

 

Zum Schluß schneidest du die überstehenden Fäden ab.

 

FERTIG! :-)

 

Nun brauchst du nur noch den zum Füllkissen passenden Wunschbezug nähen.

Herstellung: Füllkissen-Bezug

Material:

 

- Wunsch-Stoff für den Bezug

- Schneiderschere & Lineal oder ein Maßband

(ein Winkelmesser ist auch von Vorteil!)

- Stoff-Clips zum Fixieren des Stoffes

- Kreidestift zum Anzeichnen der Größe

- Nähmaschine & Nähgarn

- Bügeleisen

Ich benutze gerne ein Dampfbügeleisen, das ist natürlich jedem selbst überlassen!

Bild 1) Ich lege das fertige Füllkissen auf den Stoff, den ich bearbeiten möchte. Der Stoff liegt doppelt (rechts auf rechts!). Ich fixiere den Stoff mithilfe von Stoff-Clips und bügele ihn nochmal schön glatt. Hinweis: Der Stoff ist nicht vorgewaschen (normalerweise sollte man das machen, aber ich wasche das 1. Mal nach Fertigstellung prinzipiell per Hand und bisher ist mir auch noch nie ein Stoff danach oder später eingelaufen!). Das kann jeder tun, wie er möchte!

 

Bild 2) Nun zeichne ich mithilfe eines Kreidestiftes, eines Lineals, eines Winkelmessers und eines Maßbandes die Größe für den Bezug auf den Stoff - unbedingt auf genug Nahtzugabe achten und je nach Saumumschlag ein paar cm in der Länge dazugeben! 

 

Bild 3) Mit dem Bügeleisen mache ich jetzt 2 kleine gleichmäßige Umschläge / Falten (ich nehme max. 1 cm pro Umschlag x 2) auf der Ober- und Unterseite des Stoffes. Dies wird später der Saum, wo das Füllkissen reingeschoben werden kann, also die Öffnung!

 

Bild 4 & 5) Fixierung der beiden Säume durch Stoff-Clips.

 

Bild 6) Zur Saumvernähung lege ich den Stoff auseinander (!) und nähe mit der Maschine (einfache Steppnaht) erst die Ober- und dann die Unterseite. Wenn du den Stoff nicht auseinander machst, dann nähst du beide Teile zusammen, aber wir möchten ja eine Öffnung haben! ;-)

 

Bild 7) Der Stoff liegt die ganze Zeit rechts auf rechts! Ich nähe nun mittels Zick-Zack-Stich eng an den Stoffkanten entlang und möglichst gerade alles in einem Zug zusammen, wobei ich oben an der Öffnung (wo ich eben die Steppnähte genäht habe) meistens rechts anfange und dann erst eine lange Seite, eine kurze Seite (unser Bodenstück sozusagen) und dann die andere lange Seite nähe. An den Ecken versenke ich einfach die Nadel der Nähmaschine, drehe den Stoff und nähe dann weiter, dann muss man später nicht so viele überstehende Fäden kürzen.

 

Bild 8) Zum Schluß schneide ich (wenn nötig) die drei eben zusammengenähten Stellen an den Rändern, bzw. Stoffkanten und alle überflüssigen Fäden nochmal schön kurz & sauber (sodass alles gerade ist, muss man jedoch nicht unbedingt machen!). Jetzt kann der Bezug komplett gedreht werden (von der linken Stoffseite, die wir die ganze Zeit bearbeitet haben) auf die rechte Stoffseite. Also einfach umkrempeln! 

 

Bild 9) Geschafft! So sieht der neue Füllkissen-Bezug fertig aus.

 

Wer möchte kann die Öffnung (natürlich vor dem Umkrempeln) zusätzlich mit Klettverschluß (oder mit Druckknöpfen, etc.) verarbeiten, meiner Erfahrung nach ist bisher noch kein Kissen aus dem Bezug gerutscht, deshalb lasse ich diesen Schritt weg.